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Der Jahresbericht 2022: ⟿ ⟿
16.Januar 2023
In Erinnerung an Ahmed Ali, Bagrot-Tal
Mit großem Bedauern teilen wir mit, dass Herr
Ahmed Ali, Mitbegründer und Koordinator des
Mädchenschulprojektes im Bagrot-Tal, verstorben ist.
Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei
seiner Familie und den zahlreichen Freunden im
Bagrot-Tal.
Ahmed Ali (76) war über 30 Jahre hinweg die Seele
und der Motor des Projektes. Mit seinen
bewundernswerten diplomatischen Fähigkeiten und
einer ansteckenden Menschlichkeit ist er den
vielfältigen Herausforderungen, die ein solches
Projekt und seine Stellung im Tal naturgemäß mit
sich bringen, begegnet. Er war im gesamten Tal über
Jahrzehnte hoch angesehen als Bürgermeister seines
Heimatdorfes und langjähriger Lehrer und Leiter der
größten Jungenschule im Tal. Die Bagroti und wir haben einen großartigen Mentor, Vermittler und
Kompass verloren. Sein Tod ist für alle Betroffenen nah und fern ein kaum zu ermessender Verlust.
Möge unser langjähriger und enger Freund Ahmed Ali in Frieden ruhen. Er wird unvergessen bleiben.
16. Januar 2023
März 2021
Der Ausbau schreitet fort
03.Januar 2021
Jeden Tag eine gute Naht
Unter diesem Motto näht unsere Freundin Gertrud seit Jahren für die Mädchenschule Schlüsselbänder, Leseknochen, Vielzweckbeutel und -taschen und, ganz aktuell, Alltagsmasken.
In 2020 hat sie insgesamt 1.666,00 € ernäht, die sie für das Projekt gespendet hat.
09.Oktober 2020
Die Nachbarschaftswebsite www.eilbek.com in Hamburg ist inzwischen auch auf die Mädchenschule in Bagrot aufmerksam geworden und berichtet hier darüber.
22. September 2020
Seit Dienstag 15.9. ist die weiterführende Schule (College) wieder geöffnet. Die Beschulung der jüngeren Schülerinnen soll Ende des Monats schrittweise beginnen. Es gelten strikte Regeln für den Schulbesuch: Maskenpflicht für alle, Desinfektion der Hände und Räume, Fiebermessen am Schultor.
Mitarbeitende der Schulbehörde unternehmen Überraschungsbesuche, um die Einhaltung der Regeln zu überprüfen. Bei Verstößen werden Schülerinnen nach Hause geschickt oder ganze Klassen. Es kann auch passieren, dass eine gesamte Schule für mehrere Tage geschlossen wird.
Nachdem es gleich an den beiden ersten Schultagen zu Regelverstößen und einer Beschwerde durch die Schulbehörde kam, sind die Schülerinnen angewiesen worden, einen selbstgenähten Mundnaseschutz zu tragen. Medizinische Einmalmasken sind sehr teuer und produzieren viel Abfall. Eine mechanische Nähmaschine besitzen die meisten Haushalte. Wir haben vom Schulleiter ein Stirnthermometer anschaffen lassen für das tägliche Fiebermessen und werden auch Desinfektionsmittel bereitstellen falls die Schülerinnen bzw. deren Eltern finanziell nicht in der Lage sind, sich an den Kosten zu beteiligen. Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Das zweite Stockwerk des Schulgebäudes ist inzwischen weitgehend fertiggestellt.
September 2020
Die LLG 80 Nordpark Köln e.V. veranstaltet in diesem besonderen Jahr einen "virtuellen Spendenlauf" für drei Projekte, unseres ist dabei: vom 7. bis 20. September.
Die Werbung dafür läuft auch auf Facebook. Bitte gerne teilen, wenn möglich. | LLG 80 Aktuelles |
Direkt zur Anmeldung: |
Anmeldung |
Die LLG 80 Nordpark stellt sich vor: | LLG 80 Nordpark |
August 2020
Einen Handzettel zum Bildungsprojekt Bagrot finden Sie hier: Handzettel Mädchenschule
Dezember 2019
Nach dem Gewinn des Europapreis der Landesregierung Rheinland-Pfalz im Europäischen Jahr der Entwicklung 2015 hat die Berufsbildende Schule der Heinrich-Haus gGmbH, Neuwied mit ihrem Bagrot-Projekt nun den Eine-Welt-Schulpreis des Entwicklungspoltischen Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz gewonnen.
August 2019
Juni 2019
wunderbare Nachrichten aus Bagrot: Am 15. Juni 2019 hat der Bauminister der Regierung Gilgit-Baltistan High School und College in Datuchi als Higher Secondary School anerkannt. In einer offiziellen Zeremonie wurde die Einweihungstafel enthüllt.
Higher Secondary School ist ein Basiscollege mit 10 Schuljahren und zwei Collegejahren (1. und 2. Collegejahr = 11. und 12. Schuljahr).
Die Erweiterung der Schulgebäude ist seit einigen Wochen im Bau. Die beiden Flachdachbauten erhalten jeweils einen ersten Stock mit Klassen- und Verwaltungsräumen.
Nach Bauabschluss erfolgt das Auswahlverfahren für die Collegelehrkräfte. Das kann erfahrungsgemäß dauern. Also weiterhin Daumen drücken!
Uns hat die Nachricht vollkommen überrascht. Die Anweisung zur Erweiterung der Girls High School hatte der Bildungsminister vor genau 2 Jahren erteilt. Und ich gebe zu, inzwischen hatte ich leise Zweifel, was daraus geworden ist. Nun können wir uns das Klinkenputzen beim Besuch im September ersparen und stattdessen Dankesbesuche absolvieren und vor allen Dingen ein großes Schulfest arrangieren. Dieser Meilenstein muss gefeiert werden! Im Jahr 2005 haben wir zum ersten Mal Collegeunterricht im Tal angeboten.
In Bagrot ist man sehr stolz, zukünftig eine Higher Secondary School im Tal zu haben. Die erste, und dazu für Mädchen! Die jungen Damen sind weiterhin auf der Überholspur.
Ich bin allen Freund*innen und Unterstützer*innen in Bagrot und hier sehr sehr dankbar für das, was sie über die Jahre gemeinsam mit uns für die gute Sache geleistet haben. Nun heißt es geduldig abzuwarten, bis die neuen Lehrkräfte eingestellt werden. Noch läuft der Unterricht im gewohnten Rahmen mit den privat finanzierten Lehrer*innen am Nachmittag. Ich hoffe sehr, dass einige unter ihnen sich später für die Lehrtätigkeit an der Girls Higher Secondary School bewerben und qualifizieren werden.
Juni 2018
Die Ursulinenschule Köln hat über die Osterferien 2018 ihren 5. Lesemarathon durchgeführt. 90 Schüler*innen aus den Klassen 5 bis 7 haben sich eifrig beteiligt und sage und schreibe insgesamt 3.550 Euro erlesen. Wir danken den fleißigen Leser*innen und Spendensammler*innen und ihrer großartigen Lehrerin für diese beeindruckende Leistung und tolle Unterstützung. Da steckte sehr sehr viel Arbeit und Lesezeit drin.
Die Siegerehrung am 8.6. hat wieder großen Spaß gemacht. Und während unseres Gesprächs über Leben und Lernen in Bagrot erhielt ich von den Schüler*innen noch einen tollen Tipp für die Unterrichtspraxis dort.
Monika Schneid
April 2018
Dezember 2017
Mit verschiedenen Spendenaktionen im Verlauf des Jahres 2017 haben die Schüler/innen und Lehrkräfte der Berufsbildenden Schule der Heinrich-Haus gGmbH in Neuwied unser Bildungsprojekt unterstützt, u.a. beim Tag der offenen Tür im November.
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Unsere langjährige Freundin Gertrud Färber näht so nebenbei mit Engagement und Herz für das Bildungsprojekt. Regelmäßig spendet sie den Gewinn aus dem Verkauf ihrer Schlüsselbänder, Leseknochen, Beutel und Taschen. Die K&oum;ln-Schlüsselbänder sind dabei der Renner.
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Juli 2017
Ein erster Bericht über den Projektbesuch im Mai 2017 als PDF: Erster Pojektbericht 2017
September 2016
Die Berufsbildende Schule der Heinrich-Haus gGmbH, Neuwied unterstützt seit längerem die Bildungsprojekte im Bagrottal.
Am 16.09.2016 fand wieder einmal ein Informationstag mit SchülerInnen und LehrerInnen statt.
Erste Reaktionen darauf finden sich auf der Facebookseite der Schule
Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein Spendenscheck der Schule über 1400,00 � überreicht.
Die offizielle Pressemitteilung der BBS-Heinrich-Haus finden Sie hier.
März 2016
November 2015
Einige Beispiele:
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Juli 2015
Mehr dazu: Infos zum Europapreis 2015 |
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Wir freuen uns mit der BBS über diese besondere Auszeichnung für ihr Engagement zugunsten benachteiligter Kinder in Bagrot. Herzlichen Glückwunsch an die Schüler(innen) und Lehrkräfte! |
November 2014
Juli 2014
31. März 2014
28. März 2014
Gemeinsam machen wir einen Unterschied in Bagrot.
Presseinfo zur Veranstaltung am 14.03.2014März 2014
BBS-Infoveranstaltung zur Girls Highschool | --- | LES-Flyer zur Girls Highschool |
Februar 2014
Juli 2013
Die fünf Schülerinnen und Schüler sind munter und entspannt als wir zu Besuch in die neue Zwergschule im Dorf Farfui kommen. Freudig zeigen sie, was sie bisher gelernt und geschrieben haben. Seit fünf Monaten werden sie von Nabila in einem kleinen Gästezimmer jeden Vormittag unterrichtet.
Lehrerin Nabila (20) ist taubstumm. Sie orientiert sich an ihrem eigenen Schulunterricht in einer Förderschule in Karachi. Dort hat sie vor einigen Jahren den Hauptschulabschluss gemacht und wünscht sich nichts sehnlicher als weiter studieren zu können.
Die Fächer der Vorschulklasse stehen auf dem täglichen Unterrichtsprogramm. Schwerpunkt ist das Erlernen der Gebärdensprache. Die Schüler sind zwischen 7 und 12 Jahre alt, drei Jungs und zwei Mädchen. Sie sind taubstumm. Ein Junge leidet unter Spastik, das Sprechen und Schreiben fällt ihm schwer. Nabila ist die Freude am Unterrichten anzusehen. Das provisorische Klassenzimmer hat sie mit selbstgemalten Plakaten geschmückt
Ob es eine Erfolgsgeschichte wird? Manche äußern skeptisch: Wozu Schulunterricht für die special children im Tal? Sie sind fleißige Arbeitskräfte im Haushalt und in der Landwirtschaft.
Der Gedanke ist neu und das Unterrichtsangebot erst wenige Monate alt. Wir sind selbst gespannt, wie sich die Initiative entwickeln wird, die von Spenden der Berufsbildenden Schule der Heinrich-Haus gGmbH in Neuwied und privaten Spendern getragen wird. Die Eltern in Bagrot werden entscheiden. Ich bin zuversichtlich, dass die ehrgeizigen Schulkinder die Skeptiker überzeugen können.
Monika Schneid
Juli 2013
Mai/Juni 2013
Neue Infos aus Bagrot und der BASE Public School in Ruths Blog bagrotvalley.tumblr.com
August 2012
Eine hochinteressante Stellungnahme zur aktuell brisanten Lage in der Provinz Gilgit-Baltistan findet sich in der englischsprachigen pakistanischen Zeitung Dawn: Kommentar in Dawn 23.08.2012
März 2012
Zum zweiten Mal hat die Ursulinenrealschule Köln einen Lesemarathon veranstaltet. Von Mitte Dezember bis Mitte Januar haben mehr als 60 Schülerinnen der Klassen 5 bis 7 in ihrer Freizeit gelesen was das Zeug hielt. Die fünf eifrigsten haben es in vier Wochen auf 45 bzw. 33 bzw. 26 Bücher gebracht. Diese Lesefreude wurde von den Eltern und Verwandten mit einer Spendensumme von insgesamt 2200.- Euro belohnt! Wir danken der Initiatorin und Lehrerin Elisabeth Lammering sehr herzlich. Sie hat auch diese zweite Aktion wieder mit viel Engagement und Charme organisiert. Ein besonderer Dank geht an die lesebegeisterten Sch�lerinnen und großzügigen Spender. Applaus!
September 2011
In diesem Jahr blieben die Menschen von Regenfluten verschont. Viele Wohnhäuser und Gebäude haben noch erhebliche Wasserschäden vom vergangenen Sommer. Die wenigen Straßen und die meisten Felder, die Lebensgrundlage der Familien sind intakt. Die Ernte von Weizen, Mais, Kartoffeln, Äpfeln, Birnen, Tomaten, Gemüse und Nüssen war in diesem Jahr sehr gut. Einzig die Aprikosenbäume haben aufgrund von starkem Regen während der Blütezeit im Frühjahr kaum Früchte getragen.
Die Menschen berichten, dass sie im vergangenen Sommer in den Dorfmoscheen Schutz vor den Regenmassen gesucht haben und dort tagelang ausharrten. Trotz geringer Vorräte und Einnahmen seien sie irgendwie über den Winter und das Frühjahr gekommen. Bedingt durch die Preiserhöhungen für Nahrungs- und Grundbedarfsmittel und minimale Ernteerträge haben viele Familien dafür Schulden machen müssen. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Kartoffeln, Tomaten und Obst in diesem Sommer und Herbst werden soweit als möglich für die Tilgung verwendet. Glücklicherweise ist die Ernte sehr gut ausgefallen und auch die Ankaufspreise sind relativ hoch. Insgesamt habe man wieder einmal Glück im Unglück gehabt.
Wir haben während unseres Besuchs im Tal allerdings vermehrt Erdrutsche, Steinschlag an den Steilhängen und kleinere Schlammlawinen gesehen und erlebt. Folgen der erhöhten Regenmenge auch in diesem Jahr.
3. und 5. September 2010
Ahmad Ali berichtet telefonisch:
Das Wetter ist inzwischen weitgehend trocken und sonnig. Gerade haben die Familien im Tal mit der Kartoffel- und Weizenernte begonnen. Wie durch ein Wunder haben die noch nicht ganz reifen Feldfrüchte die Regenmassen überlebt. Dagegen sind die früher reifen Tomaten und alles Obst der diesjährigen Ernte verfault. In einer der höhergelegenen Sommersiedlungen ist ein Teil der Felder abgerutscht. Die landwirtschaftlichen Flächen im Tal sind an den weitgehend steilen Hängen in Terrassen angelegt. Dies scheint der größte bekannte Flutschaden im Tal zu sein.
In Danyore, einer Großsiedlung zwischen dem Bagrot-Tal und der Stadt Gilgit, in der heute auch viele Familien aus Bagrot leben, ist die gesamte Ernte verfault. Die Regenflut kam gerade zur Erntezeit.
Benzin ist in der gesamten Region sehr knapp und wird auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Es sind kaum Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Die einfache Fahrt auf einem der wenigen Passagierjeeps von Bagrot nach Danyore und Gilgit kostet zurzeit 200 PKR, das sind knapp 2 EUR. In der Regel beträgt der Fahrpreis 40 PKR. Hilfsgüter wurden bisher nicht geliefert. Auch Gas ist noch nicht erhältlich. Die Familien sind zum Kochen auf Brennholz angewiesen, das rar und teuer ist.
Inzwischen sind die letzten Tage des heiligen Fastenmonats Ramadan angebrochen. Am 9. oder 10. September, je nach Stand des Mondes, wird das Fest des Fastenbrechens gefeiert. Dem sehen unsere Freunde bereits hoffnungsfroh entgegen.
Herzlich grüßt Sie und Euch Monika Schneid
22.08.2010
Meine Gesprächspartner und deren Ehefrauen waren froh und munter. Erleichtert schilderten sie, dass im Bagrot Tal Menschen durch die Regenfluten und deren Folgen nicht verletzt wurden. Und die Schäden an Häusern, Straßen und Wegen seien nach einem ersten Überblick vergleichsweise gering.
Viele Dächer sind undicht, die Wohn- und Lagerräume feucht. Vorräte von Getreide, Mehl und Brennholz sind nass. Viel schlimmer sei, dass die gesamte neue Ernte verfault: Getreide, Kartoffeln, Tomaten und jegliches Obst. Schnellwachsendes Blattgemüse kann wieder gezogen werden und ist neben Brotfladen aus durch die anhaltende Nässe gekeimten Weizenkörnern Hauptnahrungsmittel für längere Zeit.
In den vergangenen drei Wochen gab es nur verschmutztes Wasser. Immer häufiger treten Magen-Darm-Beschwerden auf.
Seit drei Tagen haben die meisten Haushalte wieder Strom. Und aus einigen Quellen oberhalb der Dörfer fließt wieder Trinkwasser. Alle hoffen, dass bald Nachschublieferungen von Gas und Kerosin wie auch Lebensmittel über die einzige Straßenverbindung der Region Gilgit-Baltistan mit dem Tiefland, die Kaghan-Naran-Straße kommen wird. Diese Straße ist seit wenigen Tagen für kleinere Fahrzeuge befahrbar.
Auch die Straße aus dem Bagrot Tal nach Gilgit wurde vor drei Tagen in Selbsthilfe befahrbar gemacht. Der Zugang zu dringend notwendiger medizinischer Versorgung in Gilgit ist damit möglich, wenn auch sehr teuer aufgrund des Benzinmangels. Und in den Kliniken in Gilgit funktionieren viele medizinische Geräte nicht.
Für die Familien bleiben die lebenswichtigen Einnahmen aus dem Verkauf von Kartoffeln, Tomaten und Obst in diesem Jahr aus. Viele Bewässerungskanäle sind zerstört. Auch Felder und Gärten seien teilweise nicht mehr nutzbar. Hier muss von den Menschen viel Wiederaufbauarbeit geleistet werden.
Noch wechseln sich Sonne und Regenfälle im Bagrot Tal täglich ab. Doch meine langjährigen Freunde und Freundinnen waren hoffnungsfroh. Am Montag beginnt der Unterricht in den privaten Schulen wieder und in zwei Wochen an den staatlichen Einrichtungen.
Sobald möglich werde ich mit einem Vertreter der lokalen Selbsthilfeorganisation BASE im Bagrot Tal sprechen und hören, welche Unterstützungsmaßnahmen vor Ort dringend notwendig sind.
Herzlich grüßt Ihre Monika Schneid
12.08.2010
Liebe Freunde,
vielen Dank für die zahlreichen Nachfragen über die Situation im Bagrot Tal und das Wohlergehen meiner Freunde dort. Bisher geht es allen den Umständen entsprechend gut, und in den Schulen sind glücklicherweise Sommerferien. Die schweren Überschwemmungen ziehen sich über den gesamten Norden des Landes. Auch die Region Gilgit ist erheblich betroffen.
Ich telefonierte gestern kurz mit Ahmad Ali: Alle Zugangsstraßen in die Region Gilgit-Baltistan und in die Täler sind blockiert aufgrund von Erdrutschen, Schlammfluten oder durch das Wasser zerstörte Brücken. Die Stromversorgung ist unterbrochen, ebenso die Wasserversorgung. Auch Gaszylinder, die inzwischen in vielen Haushalten zum Kochen verwendet werden, sind nicht mehr erhältlich und das Feuerholz ist nass oder bereits aufgebraucht. Der Nachschub mit den wichtigsten Gütern des täglichen Lebens aus dem Tiefland ist angesichts der zerstörten Straßen und Brücken unterbrochen. Gerade ist in Bagrot und vielen anderen Tälern im Norden Haupterntezeit. Doch die Früchte verfaulen anstatt in der Sonne zu trocknen oder versinken auf den Feldern im Wasser.
Die Stimmung war sehr bedrückt. Das Ausmaß der Schäden, auch an Häusern, Vieh und Feldern, lässt sich noch gar nicht einschätzen. Und ab heute war wieder Regen vorhergesagt. Angesichts der Nähe des Bagrot Tals zur Stadt Gilgit hoffe ich sehr, dass dort bald eine notdürftige Versorgung aufgebaut werden kann, denn die Vorräte der vergangenen Ernte haben die meisten Familien weitgehend aufgebraucht.
Erschwerend kommt hinzu, dass es in den vergangenen Tagen in Gilgit zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen ist. Mehrere Menschen wurden erschossen. Laut Ahmad Ali meidet nun jeder die Stadt.
Was können wir tun? Zurzeit nur hoffen und beten, dass sich die Wetterlage bald beruhigt und Hilfs- und Instandsetzungsmaßnahmen eingeleitet werden können.
Herzliche Grüße aus Hamburg
Monika Schneid
Heute erfuhr ich von einem ehemaligen Kollegen, der sich gerade in Gilgit aufhält, dass das Vieh auf den Hochweiden/Almen in der Region tief im Schnee steht und erfriert. Es ist unglaublich. Die gesamte Infrastruktur scheint langfristig erheblich geschädigt.
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